Maksym Melnyk, Deutschland, 2022, 85’
Auf der Suche nach Freundschaft, Briefmarken und Fledermäusen
Irgendwo in den Karpaten zwischen der Ukraine, der Slowakei und Polen liegt das Dorf Stuzhytsia. Auf Ukrainisch bedeutet der Name des Dorfes so viel wie “kalter Ort”. Der Film erzählt die Geschichten von drei Frauen: der Bäuerin Hanna, der Postbotin Maria und der Biologin Nelya. Mitten in den ukrainischen Karpaten müssen sie mit der sozialen Realität und der Einsamkeit zurechtkommen. Je kälter der Karpatenwinter wird, desto mehr menschliche Wärme findet das Filmteam. In einer winzigen Küche teilt Hanna ihre Einsamkeit mit den Filmemachern, die sie an ihre verstorbenen Söhne erinnern. Im Postamt des Dorfes hat die Postbotin Maria weder Briefmarken noch eine Heizung, aber die Kunden werden mit Schnaps und Liedern gewärmt. Irgendwo in den Wäldern und Höhlen sucht die Biologin Nelya nach Tierkot, der für sie ein Schatz ist. Der Film porträtiert einen unbekannten Ort mitten in Europa, an dem die Menschen täglich zwischen Weggehen und Bleiben entscheiden müssen.
Looking for friendship, stamps and bats
Somewhere in the Carpathians between Ukraine, Slovakia and Poland lies the village of Stuzhytsia. In Ukrainian the name of the village means something like „cold place“. The film tells the stories of three women: the farmer Hanna, the postwoman Maria and the biologist Nelya. In the middle of the mountains, they have to cope with social reality and loneliness. The colder the Carpathian winter gets, the more human warmth the film team finds. In a tiny kitchen Hanna shares her loneliness with the filmmakers, who remind her of her deceased sons. In the villages post office, postwoman Maria has neither stamps nor heating, but customers are warmed with liquor and songs. Somewhere in the woods and caves, biologist Nelya looks for the animal droppings that are a treasure to her. The film portrays an unknown place in the middle of Europe, where people have to decide daily between leaving and staying.
Vorfilm:
MYACH – DAKH DAUGHTERS
Animation von Olga Karasöva (Ukraine, 2020, 5’)
Ein poetischer Tanzdialog zwischen der Tänzerin und ihren Schatten, die ihre inneren Erfahrungen verkörpern. Das Projekt wurde in der Technik der Frame-by-Frame-Animation zur Musik der ukrainischen Band Dakh Daughters realisiert.
A poetic dance-dialogue between the dancer and her shadows, which personify her inner experiences. The project made in the technique of frame-by-frame animation to the music of the Ukrainian freak cabaret band Dakh Daughters.